Jahresbericht 2021
Corona beweist die Wichtigkeit von Pro Familia Basel Regio
Corona hat die Lage der Familien und damit auch die Familienpolitik mehrfach verändert und geprägt. Gleich mehrere Studien bestätigen, dass sich in der Pandemie die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verschärft: Frauen reduzieren häufiger ihre Arbeitszeit, ihr Anteil an der Sorgearbeit nimmt noch weiter zu. Die Gleichstellung hat also durch Corona einen Rückschritt erhalten. Das kann langfristig negative Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft haben, wirkt sich aber auch für die wirtschaftliche Entwicklung negativ aus. Bei Haushalten mit geringerem oder mittlerem Einkommen ist es meist so, dass der Mann ein höheres Einkommen aufweist als die Frau. Deshalb reduziert oft die Frau ihr Pensum zugunsten der Familienarbeit, weil auf das Einkommen des Mannes nicht verzichtet werden kann. Dies bringt aber langfristige Gefahren für die Erwerbsverläufe von Frauen mit sich. Unter Umständen ist eine Rückkehr zur vorherigen Arbeitszeit nicht möglich. Corona hat neben den Vorteilen aber auch die Schwierigkeiten mit Homeoffice aufgezeigt, vor allem dann, wenn bei Elternteile Homeoffice betreiben und die Kinder gleichzeitig mit Homeschooling beschäftigt sind. Hinzu kommt, dass Corona die Armut in der Bevölkerung erhöht hat, auch in unserer Region.
Pro Familia Basel liegt aufgrund dieser Entwicklung mit ihren Aktivitäten bei verschiedenen Projekten genau richtig. Wir waren in den Vormonaten daran, die frühe Förderung voranzutreiben durch die Zusammenarbeit mit den Kantonen der Region. Das Projekt Minijobs steht kurz vor der Umsetzung und der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt wird nun aufgrund meines vom Nationalrat überwiesenen Postulates ein gesamtschweizerisches Projekt mit grossem Engagement von Pro Familia Schweiz. Dabei ist vorgesehen, dass ein erster Pilot im Gebiet von Basel Regio umgesetzt werden soll. Unsere Sektion spielt also nach wie vor eine wichtige Rolle. Auch die Norm Work-Family Balance kann dazu beitragen, Defizite aus der Coronazeit zu beheben. Wir sind deshalb intensiv daran, die Unternehmensmitglieder unserer Region für die Norm zu gewinnen, wie auch andere Unternehmen. Solche werden auch ermuntert, Mitglied unseres Vereins zu werden. Ich meine, dass wir nicht darum herumkommen, uns dem Thema Armut in der Region zu widmen. Ich denke da an gemeinsame Aktivitäten mit anderen Organisationen.
Es ist mir ein grosses Anliegen, mich bei allen Mitwirkenden herzlich zu bedanken. Ohne sie wären wir nicht dort, wo wir heute sind. Ein spezielles Dankeschön richte ich an meine Vorstandskolleginnen und -kollegen. Die gute Stimmung in unserem Vorstand und das Engagement aller war entscheidend für das Vorankommen von Basel Regio. Ich bedaure sehr, dass unsere Vorstandskollegin Barbara Gutzwiller infolge ihres Rücktrittes als Direktorin des Arbeitgeberverbandes Basel ausscheidet. Ich wünsche ihrer Nachfolgerin in unserem Vorstand, Daniela Beck, viel Freude und Erfolg. Mein Dank gilt auch den Mitgliedern unserer Arbeitsgruppen, deren Arbeit für das Gelingen unserer Aktivitäten und Projekte entscheidend ist. Und auch Ihnen, liebe Mitglieder, danke ich herzlich. Ohne ihr Engagement und Vertrauen gäbe es Pro Familia Basel Regio nicht.
Sibel Arslan, Präsidentin Pro Familia Basel Regio, Nationalrätin
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